- Antigene und die Bildung des Immungedächtnisses
- Erinnerung an Informationen des Immunsystems
- Bildung des Immungedächtnisses auf zellulärer Ebene
- B-Lymphozyten und Immungedächtnis
- T-Lymphozyten und Immungedächtnis
- Natürlich erworbene aktive Immunität
- Künstlich erworbene aktive Immunität
- Sicherheit des Erwerbs eines Immungedächtnisses durch Impfung
Das Immungedächtnis ermöglicht es unserem Immunsystem, gut mit Viren und Bakterien fertig zu werden, die unseren Körper in der Vergangenheit angegriffen haben. Dank ihm gewinnen wir Immunität gegen frühere Infektionen. Seine Mechanismen sind auch Grundlage für die Wirksamkeit vorbeugender Impfungen. Wie entsteht ein Immungedächtnis? Wie wird nach der Impfung eine Krankheitsresistenz erworben?
Der Begriff"Immungedächtnis"beschreibt die Fähigkeit des Immunsystems, ein Antigen, eine potenziell gefährliche Substanz, schnell zu erkennen. Durch diesen Mechanismus wird das Vorhandensein potenziell schädlicher Eindringlinge, wie beispielsweise pathogener Viren und Bakterien, entdeckt. Die Nutzung des Immungedächtnisses zur Bekämpfung von Mikroben ist nur möglich, wenn bereits eine Invasion des gleichen Typs stattgefunden hat.
Während sie mit einer Infektion kämpfen, erinnern sich spezialisierte Zellen des Immunsystems an die Antigene der Mikroben. Dadurch ist der Körper in der Lage, ihn beim nächsten Kontakt mit dem pathogenen Faktor effizient zu besiegen.
Das Immungedächtnis wird vom Immunsystem eines jeden im Laufe seines Lebens geschaffen. Die Reize, die seine Entwicklung einleiten, sind Situationen, in denen er verschiedenen potenziell gesundheitsgefährdenden Faktoren ausgesetzt ist. Indem es sie besiegt, lernt das Immunsystem, die Bedrohung zu erkennen und angemessen zu bekämpfen.
Das Immungedächtnis ist auch die Grundlage des Wirkmechanismus der Immunisierung. Dabei werden dem Patienten unter kontrollierten Bedingungen Antigene von Viren oder Bakterien verabreicht. Auf diese Weise lernt das Immunsystem, diese Mikroben zu bekämpfen. Durch Impfungen erwerben wir eine künstliche Immunität, die uns vor der Ansteckung mit bestimmten Krankheiten schützt.
Der Name "künstlich", in Bezug auf die Immunität, die nach der Verabreichung des Impfstoffs entsteht, bezieht sich auf den eigentlichen Prozess der Verabreichung des Antigens an den Patienten. Das so erreichte immunologische Gedächtnis bietet unserem Körper "natürliche" Möglichkeiten, die Bedrohung zu bekämpfen.
Antigene und die Bildung des Immungedächtnisses
Antigene sind Fremdstoffe, die unsere Immunzellen zur Produktion anregenspezifische Antikörper dagegen. Dieser Name umfasst Glykoproteine, die gefährliche Moleküle binden können.
Die Erkennung bestimmter Schadstoffe durch das Immunsystem ist enorm wichtig. Dieser Prozess ermöglicht es, fremde Zellen von denen zu unterscheiden, aus denen unser Körper besteht. Auf diese Weise erfahren Immunzellen, dass ein Virus oder Bakterium in den Körper eingedrungen ist.
T-Lymphozyten und B-Lymphozyten haben die Fähigkeit, zuvor bekannte Antigene zu erkennen. Dadurch können sie diese schnell und effizient neutralisieren. Die Aktivität dieser Zellen ist die Grundlage für das Funktionieren des Immungedächtnisses.
Erinnerung an Informationen des Immunsystems
Die Infektion löst eine primäre Immunantwort aus, um die Ursache der Krankheit zu bekämpfen. Wenn die mikrobielle Invasion überwunden ist, erholt sich der Körper, aber die Information über dieses Ereignis bleibt im Immungedächtnis.
Spezialisierte Zellen, Gedächtnislymphozyten, verbleiben in unserem Körper und sind bereit, den Feind abzuwehren, den wir bereits kennen. Sie reagieren schnell und effizient, wenn sie erneut infiziert werden. Dadurch können sie die Entwicklung einer Krankheit verhindern.
Bildung des Immungedächtnisses auf zellulärer Ebene
Memory B-Lymphozyten sind Zellen des Immunsystems mit der Fähigkeit, Antigene zu erkennen. Sie stellen sie in Form spezieller Peptidkomplexe neben T-Lymphozyten dar. Dies führt zur Aktivierung dieser Zellen und ihrer schnellen Vermehrung. Dieser Vorgang wird als primäre Immunantwort bezeichnet.
Nachdem die Infektion besiegt ist, werden die aktiv kämpfenden Zellen, die an der primären Immunantwort beteiligt sind, eliminiert. Es verbleiben jedoch kleine Mengen an Antikörpern, die als Reaktion auf die bedrohlichen Antigene gebildet werden. Sie sind ein Element des Immungedächtnisses und spielen eine wichtige Rolle im Abwehrmechanismus bei Folgeinfektionen desselben Mikroorganismus.
Zusätzlich zu den Antikörpern verbleibt eine kleine Anzahl von T- und B-Gedächtniszellen im Körper. Sie sind das zelluläre Element des Immungedächtnisses. Sie setzen sich nach der Infektion in unserem Körper fort und verbleiben in einem Ruhezustand. Bei einem weiteren Treffen mit einem bereits bekannten Eindringling können sie sofort reagieren. Dadurch können sie es eliminieren, bevor der Krankheitsprozess beginnt.
Speicherzellen haben eine lange Lebensdauer. Sie verbleiben auch mehrere Dutzend Jahre nach der Infektion im Körper und gewährleisten die Immunität gegen die Krankheit.
B-Lymphozyten und Immungedächtnis
Der Reifungsort der B-Lymphozyten sind das Knochenmark und die Lymphknoten. Dann wandern diese Zellen zu den Lymphknoten und der Milz. Sie spielen die Rolle von Vorläufern von Plasmozyten, deren Aufgabe es ist, Antikörper zu produzieren. Einige dieser Glykoproteine, die von Infektionen übrig geblieben sind, bilden eine Komponente des Immungedächtnisses.
Nach der Vermehrung differenzieren B-Lymphozyten in Plasma und Gedächtnis. Letztere sind eine der zellulären Komponenten des Immungedächtnisses.
T-Lymphozyten und Immungedächtnis
T-Zellen reifen in der Thymusdrüse und wandern dann zu den Lymphknoten und der Milz. Sie sind für die Induktion einer zelltypischen Immunantwort verantwortlich. Ihre Oberfläche ist mit Immunglobulinrezeptoren bedeckt, die als antigenbindende Antikörper wirken.
T-Lymphozyten vermehren sich im Laufe der Infektion und differenzieren sich dann in zytotoxische und Gedächtniszellen. Der letztere Typ ist ein wichtiges Element des zellulären Immungedächtnisses. T-Gedächtniszellen speichern Informationen über das bekannte Antigen noch Jahre nach der Krankheit.
Natürlich erworbene aktive Immunität
Eine natürlich erworbene aktive Immunität entsteht durch den Kontakt mit einem eindringenden Mikroorganismus. Es wird nach Überwindung bakterieller und viraler Infektionen gebildet.
Als Folge der Wirkung des Erregers entwickelt sich zunächst eine primäre Immunantwort. Dieser Prozess führt schließlich zur Entwicklung eines Immungedächtnisses des Mikroorganismus, der die Immunantwort ausgelöst hat. Es ist ein natürlicher Prozess unseres Körpers, sich für den nächsten Kampf gegen krankheitserregende Viren und Bakterien zu wappnen.
Viele Störungen des Immunsystems können die Bildung der erworbenen aktiven Immunität negativ beeinflussen. Wir können hier erworbene oder angeborene Immunschwäche auflisten. Die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten stört diesen Prozess ebenfalls.
Künstlich erworbene aktive Immunität
Künstlich erworbene aktive Immunität wird durch Immunisierung induziert. Dabei wird dem Patienten ein speziell präpariertes Antigen eines geeigneten Mikroorganismus verabreicht. Dadurch stimuliert der Impfstoff die primäre Reaktion auf das Antigen, ohne Krankheitssymptome zu verursachen. Letztendlich führt seine Adoption zur Entwicklung eines immunologischen Gedächtnisses für einen bestimmten Mikroorganismus.
Die Wirksamkeit von Impfungen beruht auf der Nachahmung natürlicher Infektionen. Durch diesen Mechanismus wird der Aufbau bzw. die Stärkung der körpereigenen Abwehr gegen den Erreger erreicht. Das resultierende Immungedächtnis ähnelt demEs tritt als Ergebnis des ersten Kontakts mit einer echten Bedrohung auf, bei der es sich um ein Bakterium oder einen Virus handelt.
Der Zweck der Impfung besteht darin, dass der Patient eine aktive künstliche Immunität erlangt. Es zu bekommen schützt vor schweren Krankheiten.
Der wichtigste Inh altsstoff aller Impfstoffe sind Antigene. Das können Viren, Bakterien oder deren Produkte wie Toxine, Polysaccharide oder Proteine sein. Der Kontakt mit diesen Stoffen ermöglicht die Bildung eines immunologischen Gedächtnisses bezüglich des pathogenen Mikroorganismus.
Antigene in Impfstoffen können in folgender Form vorliegen:
- lebende geschwächte Mikroben,
- abgetötete oder inaktivierte Mikroben,
- zerbrochene Mikroorganismen oder deren Fragmente,
- gereinigte mikrobielle Proteine,
- rekombinante gentechnisch veränderte Proteine,
- gereinigte Polysaccharide,
- Bakteriengifte
Impfstoffe, die lebende, abgeschwächte Mikroorganismen enth alten, verursachen eine starke Reaktion im Körper. Nach ihrer Verabreichung ist eine Krankheitsresistenz auch nach einer Einzeldosis möglich. Ihre Einnahme ist jedoch in der Regel mit schwereren Nebenwirkungen verbunden als andere Impfarten.
Andere Arten von Impfstoffen, die tote Organismen oder deren Inh altsstoffe enth alten, verleihen nach mehreren Dosen in angemessenen Abständen Immunität.
Das Einschleusen eines Antigens in den Körper regt Immunzellen dazu an, geeignete Antikörper dagegen zu produzieren. Als Folge der Abwehrprozesse werden auch Immungedächtniszellen gebildet. Dank ihnen ist eine lang anh altende Wirkung der vorbeugenden Impfung möglich.
Sicherheit des Erwerbs eines Immungedächtnisses durch Impfung
Die durch vorbeugende Impfung erworbene Immunität gegen Infektionskrankheiten ähnelt der nach einer Infektion. Diese beiden Formen des Immungedächtnisses basieren auf den gleichen natürlichen Mechanismen der Immunantwort unseres Körpers.
Die durch Impfung erlangte Immunität wird als „künstlich“ bezeichnet. Dieser Name bezieht sich jedoch auf die Methode des kontrollierten Kontakts mit dem Antigen selbst. Die dabei erlernten Methoden im Umgang mit Mikroben sind für unseren Körper völlig "natürlich".
"Natürliche" Immunität wird durch Infektionen erworben, die oft gefährlich sind. Das Erkranken an einer Infektionskrankheit ist mitunter auch mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden. Nebenwirkungen, die als Folge von Routineimpfungen auftreten, treten in den allermeisten Fällen aufmild.
Schwerwiegende Komplikationen sind äußerst selten. Die Gest altung des Immungedächtnisses durch die Verabreichung eines Impfstoffs ist daher viel sicherer als der Erwerb durch eine "natürliche" Infektion.
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