- Ist Laufen gesund für die Wirbelsäule? Beschwert es dich nicht?
- Schadet Laufen also mehr Anfängern?
- Was ist, wenn jemand chronische Rückenschmerzen hat? Ist Laufen ein guter Sport für so jemanden?
- Können Menschen mit Diskopathie laufen?
- Wie laufe ich, um Rückenproblemen vorzubeugen?
- Was tun bei Rückenschmerzen nach oder während des Laufens?
Laufen ist generell gut für die Wirbelsäule. Was aber, wenn wir chronische Rückenschmerzen oder eine diagnostizierte Diskopathie haben? Wird Laufen die Lendenwirbelsäule zusätzlich belasten? Wir haben Mateusz Janik, einen Orthopäden und Traumatologen vom Carolina Medical Center in Warschau, danach gefragt.
Hilft Laufen bei Rückenschmerzen? Oder vielleicht im Gegenteil, es schmerzt die Wirbelsäule? Es hängt alles von der Schwere unserer Beschwerden und der Lauftechnik ab. Generell wirkt sich Laufen positiv auf die paraspinale Muskulatur aus, dennoch gibt es Situationen, in denen Vorsicht geboten ist.
Wir haben Mateusz Janik, einen Traumatologen und Orthopäden vom Carolina Medical Center, der sich auf Knie- und Knöcheloperationen, Verletzungen und Verletzungen bei Sportlern spezialisiert hat, nach den Auswirkungen des Laufens auf die Wirbelsäule gefragt, einschließlich bei Läufern, Radfahrern, Sportlern und Tänzern.
Ist Laufen gesund für die Wirbelsäule? Beschwert es dich nicht?
Mateusz Janik:Ob Laufen die Wirbelsäule mehr oder weniger belastet, hängt von der Weiterentwicklung der Lauftechnik ab. Bei unerfahrenen Hobbyläufern ist das Laufen mit wiederholtem Springen verbunden, was die Wirbelsäule belastet. Wiederholte Auf- und Abbewegungen betreffen nicht nur Füße, Knie und Hüfte, sondern vor allem die Lendenwirbelsäule.
Erfahrene Läufer fühlen sich weniger gestresst, weil ihre Lauftechnik ergonomischer ist - Rumpfbewegungen in der Auf- und Abachse werden auf ein Minimum reduziert und der Rücken wird gerade gegen das Becken geh alten. Beim Laufen fließt ihr Körper sogar leicht nach vorne. Diese H altung ist sehr vorteilhaft für die Lendenwirbelsäule. Um diese Technik zu beherrschen, benötigen Sie jedoch Ausdauer und Flexibilität aller Muskeln, nicht nur des Rückens.
Schadet Laufen also mehr Anfängern?
MJ:Man kann nicht sagen, dass Laufen grundsätzlich schädlich ist. Wenn bei jemandem eine Diskopathie oder Spondylolisthese (bestehend aus einer Verschiebung der Wirbel zueinander) diagnostiziert wurde, sollte er vor Beginn eines Abenteuers mit dem Laufen einen Orthopäden oder Neurochirurgen konsultieren, da er einem hohen Risiko einer Verschlechterung ausgesetzt ist pathologische Veränderungen und Verschlechterung der Lendenwirbelsäule. Bei solchen Leuten kann es laufenverstärken nur die wahrgenommenen Beschwerden. Wenn sich also jemand entscheidet, diesen Sport auszuüben, muss er sich seines Zustands und der eingegangenen Risiken bewusst sein.
Anders verhält es sich bei Gesunden bzw. Menschen, die nicht an Wirbelsäulenerkrankungen leiden. In ihrem Fall stimuliert das Laufen die paraspinalen Muskeln und stärkt sie.
Was ist, wenn jemand chronische Rückenschmerzen hat? Ist Laufen ein guter Sport für so jemanden?
MJ:Es hängt meistens von der Ursache ab. Wenn die Schmerzen auf eine Muskelschwäche zurückzuführen sind, z.B. durch sitzende Lebensweise, Computerarbeit, dann stärkt das Laufen die Muskulatur der Wirbelsäule. Wichtig ist, dass es bei dieser Disziplin nicht nur ums Lauftraining geht, sondern auch um zusätzliche Kräftigungs-, Dehnungs- und Regenerationsübungen. Wer es also ernst meint mit dem Laufen und einer gesunden Wirbelsäule, muss auch Zeit für zusätzliche Bewegung aufwenden. Jede Art von Stretching-Aktivität ist eine gute Idee, aber eher nach dem Training als vorher. Es ist sehr vorteilhaft, die sogenannten auszuüben eine Planke, die gleichzeitig die Bauch-, Rücken-, Arm- und Beinmuskulatur beansprucht.
Wenn du nicht möchtest, dass dir der Rücken beim Laufen weh tut, dann stärke regelmäßig deine Rumpfmuskulatur.
Menschen, bei denen Erkrankungen der Wirbelsäule diagnostiziert wurden, werden sicherlich von ihrem Arzt vom Laufen abgebracht. Es ist jedoch immer die Entscheidung des Patienten, welche Art von sportlicher Aktivität er ausübt. Eine Alternative für solche Menschen sind Disziplinen, die eine Arbeit mit dem Oberkörper erfordern, wie Pilates, Yoga, entsprechende Übungen im Fitnessstudio, sogar Kampfsport, also all jene, die zur Stabilisierung der Muskulatur der Wirbelsäule beitragen. Eine solche Aktivität beginnt die sogenannte Tiefenmuskulatur, die wir nicht bewusst steuern und die unsere Körperh altung korrekt macht.
WichtigEs sollte betont werden, dass es notwendig ist, zusätzliche Übungen und Dehnungen durchzuführen, damit das Laufen für die Wirbelsäule gesund ist. Läufer, die dieses Element der Belastung nach dem Training herunterspielen, leiden oft unter Muskelkontrakturen, die Beschwerden im unteren Rückenbereich verursachen. Dehnen hingegen bedeutet Regeneration und ist ein Element der Entspannung. Das Training der Gesäß- und Beckenmuskulatur wirkt sich auf die Körperh altung aus und stabilisiert den Lendenwirbelbereich, was eine Verlängerung der Schrittlänge bewirkt und letztendlich dazu führt, dass der Läufer einfach bessere Leistungen erbringt.
Können Menschen mit Diskopathie laufen?
MJ:Auch hier sei nochmals betont, dass das Risiko vom Patienten selbst getragen wird. Jeder, bei dem eine Diskopathie diagnostiziert wurde, muss sich bewusst sein, dass Laufenkann die wahrgenommenen Beschwerden verschlimmern, die leider oft in einer Operation enden. Es gibt Fälle von Menschen, die sich sehr mit dem Laufen beschäftigen, aber mit so fortgeschrittenen Krankheiten, die diesen Sport per Definition ausschließen. Laufen macht jedoch extrem süchtig, weshalb es vielen Läufern sehr schwer fällt, sich damit abzufinden, dass sie mit dem Training aufhören oder es ganz aufgeben müssen. In einer solchen Situation fühlt sich der Arzt immer in einem Dilemma, weil wir einerseits an die Gesundheit und den aktuellen Zustand des Patienten denken müssen und uns andererseits daran erinnern müssen, dass wir durch die Einstellung der körperlichen Aktivität führen können zu vielen anderen gefährlichen Krankheiten.
Wie laufe ich, um Rückenproblemen vorzubeugen?
MJ:Die Oberfläche, auf der wir laufen, ist sehr wichtig. Im Zusammenhang mit Wirbelsäulenerkrankungen sind Zementuntergründe - Platten, Beton - die schlechtesten Ergebnisse, da sie die während der Bewegung freigesetzte Energie praktisch nicht absorbieren. Daher ist es notwendig, Schuhe mit guter Dämpfung zu verwenden. Der gesündeste und effektivste Weg, Schmerzen in der Lendenwirbelsäule zu lindern, ist Trailrunning und damit niedrig dämpfende Trailrunningschuhe. Dies erfordert jedoch mehr Aufmerksamkeit, stärkere Arbeit der Beine und des Oberkörpers, da es den Körper zwingt, auf instabilem Untergrund das Gleichgewicht zu h alten.
Was tun bei Rückenschmerzen nach oder während des Laufens?
Dies ist sehr individuell je nach Ausgangszustand des Läufers und der Schmerzursache. Unter der Annahme jedoch, dass wir es mit einer gesunden Person zu tun haben (undiagnostiziert in Bezug auf Wirbelsäulenerkrankungen), sollten wir langsamer werden und zu Fuß gehen. Wenn die Schmerzen anh alten, beenden Sie das Training, versuchen Sie sich zu dehnen und prüfen Sie, ob die Symptome nachlassen. Wenn Sie immer noch Schmerzen haben, nachdem Sie nach Hause zurückgekehrt sind und sich ausgeruht haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.