- Kleinhirntumoren: Typen
- Kleinhirntumoren: Ursachen
- Kleinhirntumoren: Symptome
- Kleinhirntumoren: Diagnose
- Kleinhirntumoren: Behandlung
Tumore des Kleinhirns gehören zur Gruppe der Neubildungen des zentralen Nervensystems. Sie können sowohl gutartig als auch bösartig, primär und das Ergebnis von Metastasen aus anderen Organen sein. Kleinhirntumoren können einige spezifische Symptome hervorrufen, die vermuten lassen, dass sich der Tumor in diesem Teil des Gehirns entwickelt hat – was sind die Symptome?
Kleinhirntumorenmachen etwa 20 Prozent der ZNS-Tumoren bei Erwachsenen und etwa 70 Prozent bei Kindern aus.Tumore des Zentralnervensystemswerden in supratentorielle und subtentorielle unterteilt - diese Einteilung basiert darauf, ob der Tumor über dem Kleinhirnzelt oder unter dieser Struktur wächst.
Subtentorielle Tumorenwerden alsTumoren der hinteren Schädelgrubebezeichnet. Zu den dort angesiedelten Bauwerken zählen unter anderem das Kleinhirn und der Hirnstamm. Tumoren der hinteren Schädelgrube finden sich vor allem bei Kindern – von allen Hirntumoren, die in dieser Altersgruppe gefunden werden, sind bis zu 70 % an dieser Stelle lokalisiert. Bei Erwachsenen machen proliferative Erkrankungen, die in der hinteren Schädelgrube lokalisiert sind, bis zu 20 % aller ZNS-Tumoren aus. Im Allgemeinen sind die häufigsten Tumoren der hinteren Schädelgrube diejenigen, die innerhalb des Kleinhirns auftreten.
Kleinhirntumoren: Typen
Im Kleinhirn können sich sowohl gutartige als auch bösartige Tumore entwickeln. Bei letzterem kann das Kleinhirn sowohl Ort des primären Tumorherdes als auch Ort der Tumormetastasierung aus einem anderen Organ (z. B. aus Brust, Lunge oder Niere) sein.
- Medulloblastom
- Ependymome
- primäre neuroektodermale Tumoren
- Gliome (Glioblastom)
- Astrozytom
- Papillome des Plexus choroideus (Papillom)
- Hämangiome (Hämangioblastom)
Veränderungen, die den Eindruck eines Kleinhirntumors erwecken können und gleichzeitig nicht bösartig sind, sind Abszesse des Kleinhirns, Zysten dieses Organs und zystische Parasiten (z. B. Echinokokkose).
Kleinhirntumoren: Ursachen
Die Gründe, warum Menschen Kleinhirntumoren entwickeln, sind nicht vollständig bekannt. Zu den möglichen UrsachenBei Tumoren des Kleinhirns kommen genetische Störungen in Betracht. Dazu gehören beispielsweise Mutationen von Suppressor-Genen (d. h. solche, deren Aufgabe es ist, pathologische Zellen an der Vermehrung zu hindern) sowie verschiedene genetische Erkrankungen, die mit einer erhöhten Prädisposition für das Auftreten von Neoplasien des zentralen Nervensystems einhergehen, wie z. B. Li-Fraumeni -Syndrom (bei erhöhtem Medulloblastom-Risiko). Die Exposition gegenüber verschiedenen toxischen Substanzen und die Durchführung einer strahlentherapeutischen Behandlung werden ebenfalls als wahrscheinliche Ursachen für Kleinhirntumoren angesehen.
Kleinhirntumoren: Symptome
Die Symptome von Kleinhirntumoren hängen sowohl von ihrer spezifischen Lage und Größe als auch von der Art eines bestimmten Tumors und der Art seines Wachstums ab. Insbesondere Beschwerden wie:
- Dysmetrie (Patienten haben in ihrem Verlauf Probleme mit der korrekten Distanzeinschätzung, sowie mit dem jederzeitigen Abbruch der ausgeführten motorischen Aktivität)
- Ataxie (assoziiert mit gestörter motorischer Koordination, kann sich z. B. in weit auseinander stehenden Beinen äußern)
- Nystagmus
- Hemiplegie
- Lähmung der Augenbewegungen, Doppeltsehen (auftretend als Folge von Druck auf den Hirnstamm und auf die Kerne der Hirnnerven - okulomotorisch, Trochlea und Abduktion)
Die Folge der Entstehung eines Kleinhirntumors ist nicht selten auch eine Erhöhung des Hirndrucks. Im Falle dieser Erkrankung können bei Patienten auftreten:
- starke Kopfschmerzen
- Erbrechen
- Schwindel
- Hydrozephalus (dieses Problem betrifft vor allem Kinder mit Tumoren des Kleinhirns)
- schielen
- Sehstörung (im Zusammenhang mit einem Papillenödem)
- meningeale Symptome (z. B. Nackensteifigkeit)
Kleinhirntumoren: Diagnose
Der Verdacht auf einen Kleinhirntumor kann aufgrund der Symptome des Patienten gestellt werden, muss aber durch geeignete Tests bestätigt werden. Bei der Diagnostik von Tumoren des Kleinhirns kommen vor allem bildgebende Verfahren wie die Computertomographie des Kopfes und die Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Auch funktionelle Bildgebungsuntersuchungen wie Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder Single-Photon-Emissions-Tomographie (SPECT) können durchgeführt werden. Im diagnostischen Prozess kann auch eine Lumbalpunktion verwendet werden (zur Beurteilung des Liquor cerebrospinalis beispielsweise hinsichtlich des Vorhandenseins von Krebszellen). Bei Feststellung des Vorhandenseins eines Kleinhirntumors bei dem Patienten wird es durchgeführteine stereotaktische Biopsie, deren Ziel es ist, das Material zu gewinnen und dann eine histopathologische Untersuchung durchzuführen, kann verwendet werden - sie ermöglicht eine genaue Diagnose der Art des Kleinhirntumors sowie die Bestimmung der am besten geeigneten Behandlung für einen bestimmten Patienten und um die Prognose eines solchen Patienten zu beurteilen.
Kleinhirntumoren: Behandlung
Wie bei anderen neoplastischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems gehört auch bei Kleinhirntumoren die chirurgische Behandlung zum grundlegenden therapeutischen Vorgehen. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn der Kleinhirntumor vollständig entfernt wird. Dies ist nicht immer sofort möglich – manchmal unterziehen sich Patienten vor der Operation einer Strahlen- oder Chemotherapie, um die ursprüngliche Tumormasse zu reduzieren. Beide oben genannten Methoden haben jedoch einige Einschränkungen - Patienten werden vor der Anwendung sorgfältig untersucht, z.B. aufgrund von Spätkomplikationen der Strahlentherapie. Bei der Chemotherapie wird sowohl berücksichtigt, dass ein Großteil der zentralen Tumoren gegen Chemotherapeutika resistent ist, als auch die Penetration von Medikamenten durch die Blut-Hirn-Schranke eingeschränkt ist, was den Einsatz hochdosierter Chemotherapien erforderlich macht - und diese mit sich bringen Es besteht das Risiko systemischer Komplikationen durch die Behandlung Patienten mit Tumoren des Kleinhirns können auch Medikamente zur Linderung ihrer Symptome erh alten. Die symptomatische Behandlung von Kleinhirntumoren basiert auf der Anwendung von Glukokortikosteroiden (zur Senkung des intrakraniellen Drucks) und der prophylaktischen Anwendung von Antiepileptika (ihre Verabreichung dient der Vorbeugung von Krampfanfällen).