Oxycodon ist ein starkes Schmerzmittel, das zur Gruppe der Opioide gehört. In der Medizin wird es hauptsächlich in Form des Hydrochloridsalzes verwendet. Wie wirkt Oxycodon und wie wird es richtig dosiert?

Oxycodon(lat.oxycodonum ) ist dem bekannteren und viel häufiger verwendeten Codein strukturell ähnlich, von dem es sich unterscheidet in Gegenwart einer Hydroxylgruppe an Position 14, Ersetzen der Hydroxylgruppe an Position 6 durch eine Carbonyl-(Keton-)Gruppe und Reduzieren der Doppelbindung zwischen den 7,8 Kohlenstoffatomen zu einer einzigen.

Oxycodon: Anwendungsgebiete

  • Behandlung postoperativer Schmerzen
  • Behandlung neoplastischer Erkrankungen, insbesondere in der Palliativbehandlung
  • Behandlung mäßiger bis starker Schmerzen
  • symptomatische Zweitlinientherapie bei Patienten mit schwerem bis sehr schwerem idiopathischem RLS
  • Behandlung von neuropathischen und ischämischen Schmerzen
  • Behandlung von Hüftarthrose

Oxycodon: Einnahmemöglichkeiten und Dosierung

Das Medikament wird am häufigsten oral eingenommen. Es kann auch rektal oder durch intramuskuläre, intravenöse und subkutane Injektion eingenommen werden. Die Bioverfügbarkeit bei oraler und rektaler Verabreichung ist ähnlich und beträgt etwa 60-87 %.

Die Dosierung von Oxycodon hängt vom einzelnen Patienten ab: wie sein Körper auf die Behandlung anspricht und in welchem ​​Ausmaß er Schmerzen verspürt.

Meistens beträgt die Anfangsdosis bei Jugendlichen über 12 Jahren und Erwachsenen, die zuvor noch keine Opioide angewendet haben, 10 mg Oxycodonhydrochlorid alle 12 Stunden.

Einige Patienten können mit einer Anfangsdosis von 5 mg zufrieden sein (dies verringert die Häufigkeit und Intensität von Nebenwirkungen).

Die Höhe der Dosis und die Häufigkeit der Verabreichung werden jedoch individuell vom behandelnden Arzt festgelegt, der in der Lage ist, die Empfindlichkeit des Organismus zu bestimmen und eventuelle Begleiterkrankungen und andere vom Patienten eingenommene Medikamente zu berücksichtigen

Oxycodon: Kontraindikationen

Oxycodon kann wie andere Medikamente nicht von allen Patienten verwendet werden. Kontraindikationen für die Verabreichung dieses Medikaments sind zum Beispiel :

  • paralytischer Darmverschluss
  • Lungenherz
  • Überempfindlichkeit gegen Oxycodon oder beidesHilfsstoff
  • schwere Atemdepression mit Hypoxie
  • schweres Asthma bronchiale
  • schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Oxycodon sollte Kindern unter 12 Jahren nicht verabreicht werden. Es gibt keine spezifischen Daten über die Verwendung dieser Substanz bei so jungen Menschen, daher sind ihre Nebenwirkungen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes schwer zu bestimmen.

Es sollte bei älteren oder geschwächten Patienten vorsichtig dosiert werden, sowie bei Menschen mit:

  • schwere Lungenfunktionsstörung
  • Leber- oder Nierenprobleme
  • Hypothyreose
  • Erkrankungen der Gallenwege
  • gutartige Prostatahyperplasie
  • Psychose nach Vergiftung (z.B. mit Alkohol)
  • Darmentzündung
  • mit Alkoholismus
  • bekannte Abhängigkeit von Opioiden oder anderen Drogen
  • Delirium
  • Pankreatitis
  • Gallensteinleiden
  • Bluthochdruck
  • Epilepsie
  • Neigung zu Krämpfen
  • bei Patienten, die gleichzeitig mit MAO-Hemmern behandelt werden.

Oxycodon und Schwangerschaft und Stillzeit

Oxycodon ist plazentagängig und sollte daher nicht bei schwangeren Frauen angewendet werden. Neugeborene, deren Mütter in den letzten 3-4 Wochen vor der Entbindung Opioide eingenommen haben, sollten auf Atemdepression überwacht werden.

Wenn Oxycodon während der Wehen verabreicht wird, kann der Fötus eine Atemdepression entwickeln.

Dieses Medikament geht auch in die Muttermilch über und kann beim Neugeborenen eine Atemdepression verursachen.

Die Anwendung bei schwangeren Frauen und während der Stillzeit sollte unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen und nur dann, wenn der Nutzen der Verabreichung die möglichen Nebenwirkungen überwiegt.

Oxycodon: Nebenwirkungen

Oxycodon kann Nebenwirkungen verursachen wie:

  • Miosis
  • Bronchospasmus
  • Kontraktion der glatten Muskulatur
  • Atemdepression
  • kann den Hustenreflex ertragen
  • im Extremfall: schwere Hypotonie und lebensbedrohlich

Personen, die dieses Medikament einnehmen, können auch Folgendes erleben:

  • Schläfrigkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Angst, Depression)
  • Appetitlosigkeit bis zum totalen Verlust
  • übermäßige psychomotorische Aktivität, Nervosität, Schlaflosigkeit
  • Muskelzittern
  • Verwirrungszustand
  • Kurzatmigkeit
  • Schluckauf
  • Verdauungsstörungen
  • Mundtrockenheitmündlich
  • Hautreaktionen (z. B. Hautausschlag, Erythem)

Oxycodon: Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln

Oxycodon reagiert mit:

  • Opioide
  • Schlaftabletten
  • Antidepressiva
  • Antihistaminika
  • Antiemetika
  • Neuroleptika

Alkohol kann die Nebenwirkungen von Alkohol verstärken.

Oxycodon sollte während der Behandlung mit MAO-Hemmern sowie bis zu 2 Wochen nach deren Absetzen mit Vorsicht angewendet werden (beide wirken auf das Zentralnervensystem).

Makrolid-Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Erythromycin), Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol) sowie scheinbar harmloser Grapefruitsaft können den Metabolismus von Oxycodon hemmen, was zu einer Erhöhung der Konzentration dieser Substanz in führen kann das Blut (höhere Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen)

Andererseits kann Johanniskraut den Metabolismus von Oxycodon beschleunigen, was zu einer Verringerung der Konzentration des Arzneimittels im Blut führen kann und somit seine Wirkung abschwächt.

Oxycodon als Medikament

Obwohl Oxycodon, wenn es wie von einem Arzt verschrieben verwendet wird, hilft, Schmerzen zu überwinden, den Patienten normal funktionieren lässt und Krankheiten lindert, wird es leider auch als Narkotikum verwendet. Dies gilt vor allem für Länder wie die USA, Kanada und Australien.

Große Dosen dieses Medikaments können bei unkontrollierter Einnahme zu einer lebensbedrohlichen Atemdepression führen. Das Risiko steigt, wenn es zusammen mit anderen Substanzen eingenommen wird, die gleiche oder ähnliche Wirkungen auf das Atemzentrum haben.

Gesundheit und Leben bedrohend kann auch erhöhte Schläfrigkeit sein, die nach Verabreichung großer Dosen dieser Substanz auftritt, insbesondere in Kombination mit fehlendem Kältegefühl und einer Tendenz, den Körper viel schneller abzukühlen.

Nach intravenöser Gabe von Oxycodon kommt es zu einer Entzündung der Blutgefäße und der Haut.

Weitere Gefahren sind Infektionen mit durch Blut übertragbaren Krankheiten, wie z HIV und virale Hepatitis
Es gab auch viele Berichte über Todesfälle nach der Einnahme von Oxycodon, wobei die häufigste die gleichzeitige Anwendung anderer Beruhigungsmittel oder der Konsum von Alkohol war.

Deshalb ist zu bedenken, dass was heilt leider auch schädlich sein kann, und bei Zweifeln, die während der Behandlung aufkommen, sollten Sie sich umgehend an Ihren Arzt wenden.

Was ist wissenswert über Schmerzen?

Schmerzist ein sehr subjektives Gefühl und gerade wegen dieser Subjektivität -laut definition - schmerz ist das, was der patient es nennt. Die International Society for the Study of Pain ergänzt diese Definition und fügt hinzu, dass Schmerz eine emotionale und sensorische Empfindung mit negativer Charakterisierung ist. Es tritt als Folge von Reizen auf, die Gewebe schädigen oder schädigen können.

Akuter Schmerz(bis zu 3 Monate anh altend) - hat eine Schutz- und Warnfunktion, er verschwindet mit der Begleiterkrankung. Das ist z.B. :

  • Herzschmerz
  • Ischias
  • Nierenkoliken
  • Schmerzen im Zusammenhang mit Verletzungen, Verbrennungen, Erfrierungen
  • Schmerzen bei Blinddarmentzündung
  • Schmerzen bei akuter Extremitätenischämie

Chronischer Schmerz(dauert länger als 3 Monate) hat keine Warn- und Abwehrfunktion mehr und ist kein Symptom mehr, sondern wird selbst zur Krankheit, bedarf längerer pharmakologischer Behandlung u ermöglicht es dem Patienten sehr oft nicht, im Alltag richtig zu funktionieren. Das ist z.B. :

  • rheumatische Schmerzen
  • Schmerzen bei Ischämie der unteren Extremitäten aufgrund von Atherosklerose
  • Migränekopfschmerzen
  • Schmerzen im Zusammenhang mit anderen degenerativen Veränderungen
  • posttraumatischer Schmerz

Wie behandelt man Schmerzen?

Bei leichten Schmerzen werden Paracetamol und nichtsteroidale Antirheumatika, z.B. Ibuprofen, eingesetzt. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend, inkl. Verringerung der Produktion von Prostaglandinen, die für die Sensibilisierung unserer Schmerzrezeptoren verantwortlich sind.
Bei mäßigen Schmerzen werden schwache Opioide (z. B. Codein, Tramadol) verabreicht.
Bei starken Schmerzen - starke Opioide (z. B. Morphin , Fentanyl, Buprenorphin, Methadon, Oxycodon)

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