Meine Schwester litt 10 Jahre an dieser Krankheit, sie war in einer psychiatrischen Klinik. Meine Mutter wurde viele Jahre wegen vegetativer Neurose behandelt, nahm aber keine Medikamente ein. Der Vater war Alkoholiker. Ich bin traumatisiert, leide an Depressionen und behandle mich selbst gegen eine Neurose. Mir passiert es oft – besonders im Verlauf von Emotionen – dass ich mit mir selbst spreche, unbewusst die Lippen bewege und Grimassen schneide (was sogar meinen Kindern aufgefallen ist). Kann es sein, dass ich eine erbliche Veranlagung für psychische Erkrankungen habe und eventuell auch eine Schizophrenie entwickle? Soll ich mit der Behandlung in diese Richtung beginnen, damit es nicht zu spät ist?
Bitte mach dir keine Sorgen. Ein solches Verh alten ist üblich und kein Zeichen von Schaden. Schizophrenie ist etwas Ernsteres, und es ist gut zu wissen, dass eine solche Diagnose nichts beweist, sondern ein Mythos ist. Bestimmte Menschen können ganz unterschiedlich oder nur gelegentlich erkranken. Manche Veranlagungen zu Störungen können vererbt werden, die – wenn sie doch auftreten – meist keine Kopie der elterlichen sind, sondern in ein breiteres Spektrum fallen. Wir alle haben erbliche Veranlagungen für verschiedene Störungen, damit sie sich manifestieren, müssen verschiedene Bedingungen vorliegen, nicht nur genetische, sondern auch umweltbedingte und situative. Grüße!
Denken Sie daran, dass die Antwort unseres Experten informativ ist und keinen Arztbesuch ersetzt.
Tomasz JaroszewskiPsychiater zweiten Grades
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