Diuretische Kräuter regen die Urinsekretion an, reinigen den Körper von Toxinen, reduzieren Schwellungen und helfen bei der Behandlung von Erkrankungen der Harnwege. Welche Kräuter haben eine nachgewiesene harntreibende Wirkung? Wer, wann und wie können harntreibende Kräuter verwendet werden? Sind Sie sicher, dass sie für Kinder und schwangere Frauen sicher sind? Was sind die Kontraindikationen und Nebenwirkungen?
Diuretische Kräuter erhöhen die Urinsekretion, was eine wohltuende Wirkung bei der Linderung vieler Beschwerden hat. Es wird allgemein angenommen, dass harntreibende Kräuter die Nieren und Harnwege reinigen – das stimmt, aber harntreibende Kräuter sind auch bei der Vorbeugung und Behandlung vieler anderer Beschwerden von unschätzbarem Wert.
Die meisten harntreibenden Kräuter haben auch andere Eigenschaften – sie haben antibakterielle und krampflösende Eigenschaften, unterstützen die Immunität und entfernen giftstoffe zusammen mit dem Urin, ohne Elektrolyte aus dem Körper auszuwaschen. Sie werden nicht nur von Phytotherapeuten, sondern auch von Ärzten empfohlen und oft als Ergänzung zur Basistherapie aufgeschrieben.
Es sei jedoch daran erinnert, dass harntreibende Kräuter trotz ihrer wertvollen Eigenschaften bei schweren Erkrankungen zu schwach ausfallen und als alleinige Therapie zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen können
Harntreibende Kräuter: was sie helfen
Harntreibende Kräuter werden am häufigsten eingesetzt bei:
- Nierenerkrankung (unterstützend),
- hilfreich bei Blasenentzündung, Nierensteinen, Entzündungen der Harnwege.
- Behandlung von Ödemen verschiedener Genese,
- beim Abnehmen - einige von ihnen beschleunigen den Stoffwechsel, andere reinigen den Körper von giftstoffen,
- Wassereinlagerungen im Körper infolge von Hormonstörungen,
- für Bluthochdruck
Diuretische Kräuter: Sind sie sicher?
Die Eigenschaften diuretischer Kräuter sind seit Jahrhunderten bekannt. Es ist bekannt, dass viele von ihnen viel sicherer sind als verschreibungspflichtige synthetische Diuretika, weil sie viel milder sind als diese. Dennoch gilt es zu bedenken, dass harntreibende Kräuter – wie alle anderen Kräuter auch – geschickt eingesetzt werden sollten, insbesondere wenn gleichzeitig Medikamente eingenommen werden.
Sie können mit ihnen interagieren, ihren Betrieb stören und dadurch die Genesung verzögern oderunangenehme Nebenwirkungen hervorrufen. Eine Überdosierung von diuretischen Kräutern kann für Ihre Gesundheit gefährlich sein, da sie Ihren Körper dehydrieren und das Blutvolumen verringern kann. Befolgen Sie daher bei der Anwendung die Empfehlungen auf dem Etikett oder der Verpackung oder befolgen Sie die Informationen Ihres Arztes.
Harntreibende Kräuter: die besten harntreibenden Kräuter
Die Liste der harntreibenden Kräuter umfasst mehrere Dutzend Artikel, aber nicht alle sind gleich wirksam und sicher. Die besten harntreibenden Kräuter sind:
- Blätter der Warzenbirke. Sie sind unter anderem reich in Flavonoide, Vitamin C, organische Säuren, Saponine, Triterpenverbindungen. Sie werden in Form von Aufgüssen und Abkochungen verwendet, die harntreibend wirken, die Harnwege desinfizieren, als Hilfsmittel bei Nierenversagen, Harnsteinleiden und verminderter Harnsäureausscheidung. Um einen Aufguss aus Birkenblättern zu erh alten, einen Esslöffel der Blätter mit einem Glas Wasser übergießen und abgedeckt eine Viertelstunde ziehen lassen. Birkensaft wird auch als Diuretikum verwendet, das auch hilft, Sand aus den Nieren zu spülen.
- Brennnesselblätter und -wurzeln Brennnessel hat viele wertvolle Eigenschaften, die harntreibende Wirkung ist eine davon. Brennnesselblätter enth alten viele Vitamine und Mineralstoffe, Flavonoide, organische Säuren und die Wurzeln - inkl. Lipidverbindungen, Lecithin, Kieselerde. Brennnesselblätter können als Tee aufgebrüht oder zu einem Salat hinzugefügt werden.
- Schachtelhalmkraut .Üblicherweise mit Stärkung der Haare und Verbesserung des Hautbildes verbunden, weiß kaum jemand, dass Schachtelhalm harntreibend wirkt. Reich an Flavonoiden, Mineralien, Saponinen, organischen Säuren, Vitamin C, Tanninen. Sie können es als Aufguss oder Sud trinken.
- Goldenes Kraut. Es enthält Flavonoide, Saponine, Diterpenverbindungen, Polysaccharide und Mineralsalze. Es hat nicht nur eine harntreibende, sondern auch eine antiseptische Wirkung, es verbessert auch die Immunität. Goldrute wird verwendet, um Erkrankungen des Harnsystems zu behandeln - Entzündungen des Nierenbeckens, der Harnleiter und Harnverh altung. Sie können es als Aufguss, Sud trinken oder eine Goldruten-Tinktur zubereiten.
- Wacholderfrucht Enthält flüchtige Öle, Flavonoide, Tannine, Harze, organische Säuren, Mineralien. Wacholderfruchtextrakt wird unter anderem verwendet in bei Entzündungen der Harnwege. Sie können es als Aufguss trinken oder eine Tinktur zubereiten, die Harnwegsinfektionen entgegenwirkt.
- Löwenzahn (also der beliebte Löwenzahn). Sowohl die Löwenzahnwurzel als auch ihre Blätter wirken harntreibend – reich an Flavonoiden, Mineralstoffen, Vitamin C und Sesquiterpenverbindungen. Die harntreibende Wirkung hat beidesLöwenzahnblütenaufguss sowie Löwenzahnwurzelsud und sogar Löwenzahnwurzelwein. Löwenzahnblätter können auch zu Salaten hinzugefügt werden.
- Schwarzer Flieder. Seine Blüten sind reich an einer Reihe von Substanzen mit heilender Wirkung, darunter große Mengen an Flavonoiden, Phenolsäuren, organischen Säuren und Mineralien. Holunderbeeren wiederum enth alten Glykoside, Zucker, Vitamin C, B-Vitamine und Mineralsalze. Sowohl die Holunderblüten als auch die Früchte wirken harntreibend. Aus beidem kann man einen Sud oder Aufguss machen, außerdem ergibt die Frucht Holunderbeerensaft, der neben seinen harntreibenden Eigenschaften auch als wirksames Mittel gegen Erkältungen wirkt und den Körper stärkt.
- Petersilie. Seine Wurzeln und Früchte enth alten ätherische Öle, Flavonoide, Phytosterine und Mineralsalze. Sowohl die Wurzeln als auch die Früchte sowie deren Konserven wirken harntreibend, desinfizieren die Harnwege und beugen der Bildung von Nierensteinen vor.
- Liebstöckel. Die Liebstöckelwurzel enthält ätherisches Öl, organische Säuren, Harze und Mineralsalze. Es ist ein beliebter Inh altsstoff in Mischungen bei Blasenerkrankungen und chronischen Entzündungen der Harnwege. Es kann auch als Aufguss oder Sud getrunken werden.
Diuretische Kräuter, die in Apotheken, Kräuterläden oder Reformhäusern erhältlich sind, werden in Form von Sachets, Kapseln oder sogar Fertigsäften oder Dekokten verkauft.
Wenn Sie wissen, wie sie aussehen und wo sie wachsen, können Sie sie auch selbst sammeln und sogar auf der Fensterbank oder im heimischen Garten anbauen.
Hierbei ist allerdings zu beachten, dass bestimmte Kräuterarten auf eine bestimmte Art und Weise und zu einem bestimmten Zeitpunkt geerntet werden müssen - ansonsten können sie ihre wertvollen Eigenschaften verlieren.
Diuretische Kräuter für Schwangere und Kinder
Können Schwangere harntreibende Kräuter verwenden? Und können Kinder sie auch trinken? Entgegen dem Anschein sind diese Fragen nicht unbegründet: Harnwegsinfekte und Ödeme sind häufige Probleme schwangerer Frauen, Kinder leiden häufig an Blasenentzündungen und Harnwegsentzündungen. Allerdings sind nicht alle harntreibenden Kräuter für Schwangere und Kinder geeignet. Am sichersten sind derzeit Birkenblätter und Brennnessel (letztere gilt auch als unbedenklich für stillende Frauen), aber es lohnt sich zu berücksichtigen, dass sich die diesbezüglichen Empfehlungen von Zeit zu Zeit ändern, was unter anderem daraus resultiert mit neuen Entdeckungen auf dem Gebiet der Kräutermedizin. Deshalb lohnt es sich, den behandelnden Arzt oder - bei Kindern - den Kinderarzt zu fragen.
Gemüse und Obst mit harntreibender WirkungDiuretische Eigenschaften haben nicht nur Kräuter, sondern auchGemüse und Früchte, die wie Kräuter die Harnproduktion anregen, die Nieren unterstützen, die Harnwege reinigen und gleichzeitig keine Elektrolyte aus dem Körper ausschwemmen.
Auch in diesem Fall ist zu bedenken, dass sie bei der Behandlung von Harnwegserkrankungen nur begleitend eingesetzt werden können - eine richtige Therapie aber nicht ersetzen können.
Zu den wertvollsten harntreibenden Früchten gehören wasserreiche Wassermelonen, aber auch Stachelbeeren, Heidelbeeren, Birnen, Erdbeeren, Walderdbeeren und Preiselbeeren.
Gemüse mit harntreibender Wirkung wiederum sind vor allem Auberginen, Meerrettich (oft empfohlen bei Nierensteinen), Sellerie, Tomaten, Dill, Gurken, Karotten, Kopfsalat, Zwiebeln, Spargel.