Warum fühlen wir uns im Winter müde und essen mehr? Die Stimmung sinkt, wir haben Konzentrationsschwierigkeiten und es fällt uns schwer, vom Sessel aufzustehen. Herbst und Winter sind die Zeiten der Ruhe in unserem natürlichen biologischen Kreislauf. Wie wirken sich Winter und Lichtmangel auf den Körper aus? Wie überlebt man diese Zeit am besten?

Jeder kenntWinterundMangel an Sonnenlicht. Je mehr wir schlafen und essen, desto weniger bewegen wir uns. Allerdings weiß nicht jeder, dass diese Verlangsamung nicht auf Faulheit zurückzuführen ist, sondern eine sehr komplexe Reaktion des Körpers auf den Lichtmangel ist.

Wie wirkt sich Lichtmangel auf das endokrine System aus?

Sonnenlicht reguliert praktisch alle Vorgänge im Körper. Die Lichtstrahlen treffen auf die Rezeptoren im Auge (Zäpfchen und Stäbchen auf der Netzhaut) und werden dann in Impulse umgewandelt, die das zentrale Kontrollsystem, das Gehirn, erreichen. Und im Winter ist es dunkel, wenn wir morgens das Haus verlassen und zurückkommen. Künstliche Beleuchtung ist zu schwach, um das fehlende Sonnenlicht auszugleichen. An freien Tagen sitzen wir auch in geschlossenen Räumen, weil das Wetter nicht zum Spazieren einlädt.

Serotonin-, Dopamin- und Beta-Endorphinspiegel sinken im Winter

Der Serotonin-, Dopamin- und Beta-Endorphin-Spiegel sinkt im Laufe des Tages. Ein Mangel an diesen Hormonen, inkl. wir reagieren langsamer auf äußere Reize, unsere intellektuelle Leistungsfähigkeit lässt nach, wir ermüden schneller. Besonders wichtig ist Serotonin, das an der Regulierung von Blutdruck und Körpertemperatur, an Blutgerinnungsprozessen beteiligt ist und außerdem das zentrale und periphere Nervensystem stimuliert.

Außerdem werden die Lustzentren im Gehirn nicht richtig stimuliert. Wir empfinden dies als Stimmungstief, wir werden apathisch. In unseren Breitengraden spüren bis zu 20 Prozent den Winterblues. Menschen. Frauen sind besonders anfällig - sie verfallen 4-mal häufiger in Stimmung als Männer.

Der Mangel an ultravioletten Strahlen der Sonne führt dazu, dass die Haut zu wenig Vitamin D produziert. Diese Verbindung erleichtert nicht nur die Aufnahme von Kalzium und Phosphor (das Geheimnis starker Knochen und gesunder Zähne), sondern auch reguliert die Insulinausschüttung und senkt den Spiegel des schlechten Cholesterins, denn um es zu produzieren, verbraucht der Körper viel eigenes Cholesterin.

Wichtig

Phototherapie kann helfen, wenn der Serotonin-, Dopamin- und Beta-Endorphin-Spiegel sinkt. Es ist eine sehr beliebte Methode in den skandinavischen Ländern, wo viele Menschen unter Sonnenmangel leiden. Die Behandlungen werden von Wellness-Kliniken, Zentren für Naturheilkunde und sogar Gesundheitseinrichtungen durchgeführt.

Das bei diesen Behandlungen abgegebene Licht enthält keine UV-Strahlung, brennt also nicht und schädigt die Augen nicht. Sie können auch Heimtherapielampen kaufen, die Licht mit einer Intensität von 10.000 abgeben. Lux. Und wenn wir ein wenig Vernunft zeigen, schadet auch ein 5-minütiger Besuch im Solarium, wo die Haut mit UV-Strahlung abgebenden Halogenlampen bestrahlt wird, nicht.

Hinweis: Phototherapie wird u. a. nicht empfohlen, bei Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, rezidivierender Konjunktivitis und anderen Augenerkrankungen.

Überschüssiges Melatonin im Winter wiegt uns in den Schlaf

Die Winterzeit wirkt sich auch auf eine andere wichtige Substanz in unserem Körper aus, deren Ausscheidung von der Lichtmenge abhängt. Es ist Melatonin, das sogenannte Schlafhormon. Wenn es dunkel wird, steigt sein Pegel an, weshalb wir schlafen wollen.

Bei viel Licht lässt die Produktion des Schlafhormons nach und wir spüren einen Energieschub. Leider sind die Tage im Winter kurz und der Himmel oft bewölkt. Daher wird der Melatoninspiegel rund um die Uhr auf einem recht hohen Niveau geh alten.

Aus dem gleichen Grund sind wir tagsüber schwerer und weniger fit. Nachts haben wir jedoch oft Schlafstörungen: Wir wachen auf oder können nicht einschlafen und wachen ohne Schlaf auf. Hohe Melatoninspiegel wirken sich auf viele innere Organe aus. Beispielsweise hemmt es die Funktion der Schilddrüse, die dann weniger Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) ausschüttet. Wenn nicht genug davon vorhanden ist, verlangsamt sich der Stoffwechsel und wir nehmen zu.

Wichtig

Heilmittel gegen überschüssiges Melatonin

Höre öfter Musik, um tagsüber Energie zu tanken. Wähle heiße lateinamerikanische Rhythmen (Studien zeigen, dass Lateinamerikaner zu den glücklichsten Menschen der Welt gehören).

Für einen Schluck Energie sorgt auch eine Tasse grüner Tee, z.B. mit Guarana (solche Mischungen gibt es im Handel) oder ein Glas frisch gepresster Zitrussaft.

Schaffe auch die bestmöglichen Bedingungen für den Schlaf. H alten Sie die Temperatur im Schlafzimmer nicht über 18 °C (das ist auch für die Schleimhäute der oberen Atemwege am förderlichsten). Essen Sie zum Abendessen einige Kohlenhydrate (Brei, Nudeln, Banane) und Eiweiß (weißer Käse, Fisch, mageres weißes Fleisch), um die Produktion des Schlafhormons zu unterstützen.

Im Winter verlangt der Körper nach mehr Wasser

Im Herbst und Winter verliert die Haut fast 2 mal schneller Feuchtigkeit als im Sommer. Dasdurch die austrocknende Wirkung von Wind und frostiger Luft, aber auch ein längerer Aufenth alt in unbelüfteten, mit Heizkörpern beheizten Räumen. Nicht nur die Haut wird trockener und anfälliger für Reizungen.

Wassermangel im Körper macht sich durch chronische Müdigkeit bemerkbar, weil das Blut dicker wird, langsamer fließt und somit alle Zellen in unserem Körper weniger Nährstoffe erreichen. Die Schleimhäute trocknen aus und der Körper kann sich dadurch weniger gut gegen die Angriffe pathogener Mikroorganismen wehren.

Wichtig

Denken Sie daran, dass der im Winter häufig auftretende erhöhte Durst ein Signal dafür ist, dass der Körper bereits dehydriert ist. Trinken Sie deshalb oft, auch wenn Ihnen nicht danach ist – mindestens 2 Liter Flüssigkeit am Tag. Idealerweise Mineralwasser (mittel mineralisiert, um eventuelle Mängel an gesundheitsrelevanten Elementen auszugleichen), grüner Tee oder Früchtetee. Essen Sie auch Suppen - sie versorgen den Körper auch mit Wasser. Und denken Sie an Kosmetika, die Ihre Haut vor Austrocknung und Frost schützen.

Den Lungen geht im Winter der Sauerstoff aus

Die größte Gefahr für die Lunge ist die mit Chemikalien verseuchte Luft. Der Geh alt dieser Schadstoffe ist im Spätherbst, Winter und frühen Frühling am höchsten, weil dann natürliche Filter wie Pflanzenblätter fehlen. Zu dieser Jahreszeit sinkt der Sauerstoffgeh alt in Großstädten auf bis zu 18 %, deckt also nur noch den menschlichen Mindestbedarf. Außerdem verursachen niedrige Temperaturen eine Gefäßverengung, eine Verschlechterung der Blutversorgung und damit eine schlechtere Sauerstoffverteilung im ganzen Körper.

Wichtig

Im Winter müssen Sie die Räume, in denen Sie sich aufh alten, häufig lüften. Und machen Sie trotz schlechtem Wetter Wochenendausflüge in den Park oder Wald. Bei einem Urlaub im Hochgebirge, wo die Luft kristallklar ist, werden Sie Ihren Körper perfekt mit Sauerstoff versorgen. Es lohnt sich auch, jeden Tag Aerobic-Übungen zu machen, da sie die Lungenkapazität erhöhen, die Durchblutung beschleunigen und so die Sauerstoffversorgung des Blutes verbessern. Ausgezeichnet sind unter anderem Langlaufen, Joggen, Schwimmen, stationäres Radfahren.

Der Körper schützt sich vor Kälte

Unser Körper wehrt sich auf vielfältige Weise gegen die Kälte: Die Blutgefäße in der Haut ziehen sich zusammen, um den Wärmeverlust zu reduzieren, und die Gefäße, die einige innere Organe versorgen, reagieren ähnlich. Das Schwitzen wird reduziert und gleichzeitig wird Ihr Stoffwechsel beschleunigt, um mehr Energie zu produzieren. Das alles schützt zwar vor Erkältungen, kann aber auch zu einer Erhöhung der Menge an giftigen Stoffwechselprodukten führen, zumal wir im Winter mehr Fleisch und Aufschnitt essen.

Wichtig

Ziehen Sie sich zunächst dem Wetter entsprechend an. Denken Sie an Schal und Mütze (viader Kopf entgeht die meiste Hitze). Essen Sie häufiger (5 Mal am Tag) und stellen Sie sicher, dass gekochte Gerichte in Ihrem Speiseplan überwiegen. Um Ihren Körper besser zu reinigen, essen Sie viel Vollkornprodukte und Gemüse.

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